Nach Wasilla mit der Alaskan Railroad - In der Wildnis von Gakona

Nach Wasilla mit der Alaskan Railroad

Ich kaufte Inuit und mir ein Bahnticket und wir fuhren mit der Alaskan Railroad von Nenana am Denali Nationalpark vorbei, nach Wasilla. Da es sehr viele Touristen im Zug hatte, wurden wir beim Einsteigen direkt von etlichen Reisenden fotografiert und es wurde mit Fingern auf uns gezeigt. 

In Alaska dürfen Hunde nicht, wie bei uns, im Zugabteil mitfahren. Das Bahnpersonal war sehr freundlich und half mir, Inuit und die Hundebox, in den Packwagen zu hieven. Ich durfte während der mehrstündigen Fahrt, jederzeit zu Inuit, der in seiner Box reisen musste.

Die Fahrt war sehr eindrücklich. Ich hatte zuvor schon Bilder und im Fernsehen, Sendungen aus Alaska gesehen, wie auch von der Alaskan Railroad. Dies aber alles selber erlebt zu haben und die Gefühle, an den Bergen und Wäldern, sowie auch an diversen wilden Tieren vorbei zu fahren, war einfach unbeschreiblich. 

Als ich bemerkte, dass im Bahnrestaurant ein Panoramawagen war, entschied ich mich, dort Mittag zu essen und genoss die Aussicht. Ich kann eine solche Reise mit der Railroad in Alaska jedem nur empfehlen.




Der Enkel aus Alaska

In Wasilla angekommen wartete  Dominik Alber (Der Enkel aus Alaska - SRF Sendung "Happy Days") schon mit seinem Truck auf uns. Wir hatten zuvor, als ich noch in Nenana auf der Huskyfarm war, telefoniert. Und wie abgemacht, holte er mich in Wasilla per Hitchike (Autostop) ab. 

Er hielt in Wasilla kurz bei einem Supermarkt an und meinte, ich soll mich für 2-3 Wochen mit Lebensmitteln eindecken, da es in der Umgebung von seiner Blockhütte keine Möglichkeit gäbe. Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich alle Lebensmittel gefunden hatte. Es war eine kleine Herausforderung. Dominik lachte freundlich und meinte nur, ich solle mir Zeit nehmen.

Wer kauft heutzutage noch für mehrere Wochen ein bei uns in der Schweiz? Also ich bestimmt nicht. Meistens für paar Tage. So ist alles frisch und es gibt auch wenig Esswaren, die man so verschwendet, da sie konsumiert werden, bevor sie nicht mehr geniessbar sind. Aber dies ist natürlich nicht möglich, wenn die nächste Einkaufsmöglichkeit mehrere Stunden entfernt ist.

Da wurde mir bewusst, dieser Ort ist richtig abgelegen! Und als wir dann stundenlang, an über 30 KM langen und sehr imposanten Matanuska Gletschern nach Gakona fuhren, wusste ich, dass ich nun in der Wildnis von Alaska gelandet war. Nur schon deshalb hatte sich meine Entscheidung gelohnt.


 


In der Wildnis von Gakona 

In Gakona verbrachten wir weitere Wochen mit Dominik und rund 20 Huskies. Es war eine sehr spezielle Erfahrung, so komplett isoliert von allem zu sein. Ich bin jedoch sehr dankbar, dies erlebt zu haben. Wir machten diverse Spaziergänge mit den den Hunden von Dominik, Inuit war natürlich auch immer dabei. Dominik wohnte damals in einer Holzblockhütte. 

Seine ersten zwei Siberian Hündinnen waren auch wie bei mir, Haushunde, seine Alaskan Huskies waren draussen, oft auch miteinander in einem Auslauf, wo sie spielen konnten, jedoch auch immer abwechselnd war der eine oder andere im Haus. 

Die Hunde wuchsen mir direkt sehr an's Herz. Mit Fox, Dominik's Leithündin, erkundete ich dann im Zweier-Gespann mit Inuit per Dogscooter die Umgebung. Die Hunde stammten von der selben Langdistanz Blutlinie ab, wie meine erste Alaskan Hündin, welche ich später in Two Rivers abgeholt habe. 

Dominik hatte Grosseltern, Eltern und dessen Nachwuchs. Sprich drei Generationen Hunde. Dies war sehr harmonisch und auch sehr beeindruckend. Der jüngste Wurf war gerade mal rund zwei Jahre alt und die Namen waren alle von Star Wars wie zum Beispiel Skywalker. Wiederum war auch der schweizerische Hintergrund von Dominik's Herkunft nicht unschwer an einem weiteren Hundenamen zu erraten: Globi. 

Obwohl auch Dominik die Hunde an Ketten hielt, liess er sie miteinander im Gehege spielen und man merkte, dass er die Hunde über alles liebte. 



Ich bekam über die Zeit sogar den Eindruck, dass er Hunde Mitmenschen gegenüber bevorzugte. Ich kann ihm dies definitiv nicht verübeln: denn Hunde sind schlichtweg sehr ehrliche, liebevolle, lustige und loyale Lebewesen.

Dominik liess seine Hunde oft alle frei laufen und er zeigte mir einen, von mehreren kleinen Seen in der Nähe. Wir waren kaum angekommen, da sprang der erste Hund schon mit Anlauf direkt in den See. Einige folgten ihm und schwammen umher. Andere gingen nur an den Rand und die Jungen erkundeten die Umgebung.

Ich dachte, dass wir allenfalls auch mal am Fluss zusammen Angeln gehen würden oder auf eine längere Wanderung in der schönen Berglandschaft. Jedoch wollte Dominik die Hunde nie alleine lassen und alles spielte sich wenige Kilometer um das Haus ab. 

Sodass ich mich nach rund zwei Wochen dann entschlossen hatte, mit Inuit weiter zu reisen. Dominik fuhr uns dann zur nächsten Busstation. Die Fahrt per Van über Tok und dann nach Fairbanks, hatte ich schon online gebucht. Wir verabschiedeten uns und warteten dann gespannt darauf, was uns als nächstes erwarten würde auf unserer Reise rund um den Alaskan Highway.



 

 
 
 
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