Am selben Abend waren Charley und ich, durch die Erlebnisse, länger wach. Zuvor fütterten wir zwei alle Hundeteams. Wir hatten mal eine Packung Notfallnahrung als Nachtessen erhalten. Dazu leerte man warmes Wasser in einen Beutel und hatte dann ein kleines Menü. Davon satt wurde man definitiv nicht und wir hatten während der Expedition auch alle mehrere Kilo abgenommen. Dies, obwohl ich sogar noch eigene Notfallnahrung dabei hatte. Ich hatte schon über den Tag hinweg mitbekommen, dass vor allem die Weiblichen Teilnehmer sehr müde wirkten. Der Guide war es die ganze Zeit. Also gingen die anderen relativ rasch ins Zelt und schliefen direkt ein. Der Guide hatte wieder ein kleines Feuer gemacht. Er lag einmal mehr ohne Schlafsack einfach im Eingangsbereich des Zeltes. Wie schon zuvor war nur das Aussenzelt aufgebaut. Die anderen drei Teilnehmer schliefen auf der rechten Seite. Charley und ich auf der linken Seite. "Man weiss selten, was Glück ist, aber man weiss meistens was Glück war."Wir waren in unseren Schlafsäcken und redeten noch etwas über das Vorgefallene und wie wir weiterhin mit der Situation umgehen sollten. Plötzlich und kurz vor dem wir eingeschlafen wären, bemerkten wir, dass unsere Augen zu "brennen" begannen. Dann mussten wir husten und bemerkten, dass das ganze Zelt vom Feuer voller Rauch war! Da realisierten wir, dass der Abzug zum Ofenrohr geschlossen war. Wir weckten aufgebracht alle Teilnehmer auf und standen dann alle ausserhalb vom Zelt. Der Guide versuchte alles wieder runterzuspielen. Jedoch wurde uns bewusst, dass wir uns in dieser Nacht ohne Weiteres, eine Kohlendioxid Vergiftung hätten zuziehen können. Solche Vorfälle sind nicht selten. Beim Aufhängen der Bekleidung wurde der Abzug komplett geschlossen. Es war nicht unsere Zuständigkeit und alles was wir erlebt hatten, führte dazu, dass unser Vertrauen zu einer starken Verunsicherung führte. In der Nacht war kälter als in der zuvor. Klar lag dies auch daran, dass wir in einem Tal waren wo ein Fluss war. Als ich aufwachte, merkte ich, dass die Teilnehmerinnen eng aneinander geschlafen hatten. Sie wollten immer so schnell wie möglich los und die Pausen so kurz wie möglich halten, da sie schlichtweg kalt hatten. Charley und ich waren am besten ausgerüstet und allenfalls einfach weniger kälteempfindlich. Vor allem während der Mittagspause, als sie nicht mehr gut gelaunt zu uns meinten wir sollen vorwärts machen und dass sie weiter wollen, dachte ich mir: ist ja nicht meine Schuld, dass es Leute gibt, die sich nicht genug vorbereitet und unwissend für eine Expedition in der Arktis anmelden. Die Stimmung unter den Teilnehmern war mittlerweile angespannt. Es war im Nachhinein aber auch verständlich, aufgrund dieser Umstände. |
Wir brachen die ganze Expedition ab und drehten um. Der Guide meinte, ich soll doch die Führung übernehmen. Das liess ich mir nicht zweimal sagen. Ich erhöhte das Tempo meines Gespanns, dass auch die hinteren Gespanne, nicht wie die Tage zuvor, einen guten Rhythmus und ohne ewiges bremsen (auf der Bremsmatte stehen) möglich war.
Perspektive von Charley's Hundeteam. Während ich die Führung übernahm.
So kamen wir ziemlich gut vorwärts. Bis einer meiner Hunde im Team anzeigte, dass er ein grosses Geschäft machen müsse. Der Hund konnte aber nicht. Ich sagte dies dem Guide, der hinter mir war. Dieser zuckte nur mit den Schultern und überholte mich und meinte: "Du bist eben doch nicht so ein guter Mountain Man" wie du denkst. Ich war sprachlos, denn im Endeffekt war es sein Hund und jeder Musher kennt seine Hunde am Besten. Dass dies nicht der Fall war... dazu komme ich später und es war ihm schlichtweg gleichgültig was genau das Problem des Hundes war. Ich wartete einen Moment und ging zu diesem Hund und streichelte ihn. Der Guide fuhr einfach weiter. Nach mehreren Versuchen konnte er dann endlich sein grosses Geschäft machen.
Im Nachhinein, als ich unsere Route mit Karten rekonstruierte, wurde mir bewusst, dass wir an der einzigen Abzweigung auf dem Trail, die falsche genommen hatten. So fuhren wir in's Hochgebirge und an den höchsten Berg Schwedens, dem Kebnekaise. Durch das, dass wir beim Berg Tuolpagorni vorbei fuhren und dieser optisch unverwechselbar war, fand ich zudem heraus, weshalb mein Leithund Hakon (welcher ursprünglich einem einheimischen Musher gehörte) auf dem Rückweg plötzlich nach rechts wollte und das Team mehrmals nicht nach links ziehen liess bei der Abzweigung. Nach rechts wäre nämlich der Trail in Richtung Abisko gewesen, wo wir ursprünglich hin wollten.
Links ist Hakon, mein Leithund zu der Zeit, zu sehen. Im Nachhinein versuchte ich ihn sogar noch abzukaufen. Leider vergebens.
In Abisko gibt es eine Forschungsstation. Eigentlich war im Beschrieb unserer Expedition ein Abschnitt, indem es darum gehen sollte, Schneeproben für Forschungszwecke zu nehmen. Ich hab davon gar nichts mitbekommen. Charley meinte im Nachhinein auch, dass genau dieser Aspekt in sehr enttäuscht hatte.
Jedoch war es dann, nach allem was schon schief ging, die richtige Entscheidung, dass wir umgedreht hatten, denn wir erreichten am Abend eine Hütte, bei der uns der Hüttenwart vor einem Schneesturm warnte. Wir stellten das Zelt vor der Hütte auf und verpflegten die Hunde. Dann schliefen wir alle innert Kürze vor Müdigkeit ein. In der Nacht wachte ich immer wieder auf, es war kälter als die letzten Tage. Ich hörte wie es immer heftiger anfing zu stürmen...
Früh am morgen flog uns das Zelt fast um die Ohren. Als ich die Augen öffnete bemerkte ich, dass wir nicht vollzählig waren. Der Guide muss noch am Abend das Zelt verlassen haben. Die Frauen unter den Teilnehmern, waren früh wach und gingen auch in die Hütte. Charley und ich blieben im Zelt, neben den Hunden. Wieder hatte der "Guide" es für unnötig gehalten, das Innenzelt aufzustellen, so konnte der Wind den Schnee in das Zelt blasen und alles was im Zelt war, war innert Kürze von einer Schneeschicht bedeckt, so wie die Hunde auch. Wir sicherten das Zelt und entschieden uns, ebenfalls in die Hütte zu gehen. Dort trafen wir den "Guide" total entspannt und ausgeschlafen. Innerlich war ich extrem angespannt und war kurz davor eine neue Konfrontation und Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass sein Verhalten schlichtweg unprofessionell war, zu eröffnen. Sein Wohl war ihm wichtiger als das von uns oder von seinen Hunden!
Doch ich hatte die nächsten Tage ein ganz anderes Problem: Durchfall! Zum Glück gab es neben der Hütte ein Plumpsklo und eine Teilnehmerin war Ärztin und hatte Medikamente dabei. Wir konnten zwei Tage in der beheizten Hütte verbringen, während der Sturm so stark war, dass es zwischenzeitlich kaum möglich war, die Hüttentüre zu öffnen. Die Hunde waren komplett eingeschneit. Für mich war es unverständlich, dass man die Hunde nicht an einen windgeschützten Ort, ZB rund um die Hütte an den Wänden, versetzt hatte. Zum Glück war es nicht die kälteste Jahreszeit, sonst hätten auch alle Hunde in die Hütte gerettet werden müssen, um sie vor dem Erfrieren zu schützen. Durch dass ich x Mal auf's Klo musste, war ich sehr oft draussen bei den Hunden. Der "Guide" interessierte sich auch die nächsten Tage kaum für die Hunde und ich war froh, dass ich mich oben auf einem der Kajütenbetten einquartiert hatte und mich so auch mit Musik und Kopfhörern ablenken konnte.
(links) Charley beim Versuch die Türe zu schliessen, was durch den Wind sehr viel Kraft erforderte. (rechts) Da wir kein Innenzelt hatten war alles was nicht in Wasserdichten beuteln war, nass!
Charley seinerseits war froh, dass ich viele eigene Notnahrungsrationen dabei hatte und ihm auch mehrere Portionen gab. Die Verpflegung, des externen Anbieters war gar nicht ausreichend. Bei der Kälte und körperlichen Aktivität, war auch dies ein nicht professioneller Aspekt der Planung und Durchführung. Für mich war dies weniger schlimm, da ich zusätzlich etliche Snacks dabei hatte. Auch meine Ausrüstung und meine Vorbereitung und Erfahrungen waren, den anderen Teilnehmern gegenüber, mehrheitlich überlegen. Dass mein Magen verrückt spielen würde, damit hatte ich nicht gerechnet! Es ging nicht nur mir so, aber mich erwischte es am meisten. Da die Engländerin Ärztin in Ausbildung war, hatte sie Medikamente dabei. Zum Glück waren wir genau zu der Zeit in der Hütte, welches neben an auch ein Plumpsklo hatte. Später fanden wir heraus, dass der "Guide" mit der selben Schaufel Schnee in den Kochtopf tat, mit der er auch den Hundekot zusammen nahm.
Am zweiten Tag fühlte ich mich durch die Ruhe, das eigene, viele Essen und die Wärme in der Hütte zum Glück wieder besser. Am dritten Tag wollte der Guide dann aufbrechen und das letzte Stück bis zu den Fahrzeugen zurück legen. Alle Teilnehmer waren verunsichert. Ich war dagegen und wollte noch einen Tag abwarten, nachdem ich mit dem Hüttenwart gesprochen hatte. Es gab ein Zeitfenster zwischen früh am Morgen und Mittag, an dem das Wetter besser war, danach sollte es wieder Stürmen. Der Trail war teils komplett zugeschneit = trailbreaking. Die Hunde müssen sich den Weg durch den Tiefschnee selber erarbeiten oder im Extremfall watet man (wen man Schneeschuhe dabei hat) vor den Hunden voraus. Wie anstrengend dies über viele Kilometer sein kann, kann sich wohl jeder selber vorstellen.
Ich hatte das Vertrauen in den Guide komplett verloren. Charley überzeugte mich dann, dass wir es versuchen und sonst zur Hütte umdrehen sollten, um das Ganze endlich beenden zu können. Nachdem der Guide mit seinem Hundegespann einmal im Kreis fuhr, trotz GPS, war ich nicht sicher, ob wir den Weg zurück finden würden. Sein Hundeteam bestand aus grossen Hunden, ich hatte bis auf einen auch eher grössere Hunde, musste jedoch Rücksicht auf den kleineren Husky nehmen, der immer wieder bis zu den Schultern im Schnee einsank. Vorteil war, dass die Schlitten nach einigen Tagen leichter wurden, da wir schon einiges an Hundefutter verfüttert hatten.
Auch an diesem Tag erlebte ich, wie der Guide seine Hunde öfters anschrie. Zuvor biss er sogar seinem einen Leithund in's Ohr, als der sich wieder mal mit dem anderen Hund neben sich anfing zu raufen. Dann am sechsten Tag realisierte der Guide, dass sein eigentlicher Leithund, bei mir in der Wheelposition eingespannt war und es sich um den Bruder handelte, welcher er bei sich als Leithund eingespannt hatte. Optisch sahen sie ziemlich identisch aus, bis auf das, dass einer der Hunde ein Ohr hatte, welches nicht aufrecht stand. So "gut" kannte der Guide seine Hunde!
Und die eine Teilnehmerin aus Amerika, dachte immer noch, dass Sie seine Aktionen auf ihr Hundeteam übernehmen müsse, also schrie sie auch öfters die Hunde an. Dann verlor sie bei einem Abhang das Gleichgewicht und die Leinen ihres Hundegespanns wickelte sich um einen Strommast. Es hatten sich wie zwei Gruppen gebildet: Charley, die Engländerin und ich, welche sich untereinander als Team Hilfe anboten und dann die zwei Amerikanerinnen, welche sich mehr an den Guide hielten und uns gegenüber eher abweisend waren.
Ich war einfach nur noch froh, als wir aus dem Tal raus kamen und der Trail mit weniger Schnee bedeckt war. Zudem konnte ich mich an diverse Orte erinnern, die wir beim Hinweg passiert hatten.
So wusste ich, es kann nur noch einige Stunden dauern, bis wir zurück bei den Fahrzeugen sein werden. Und so kam es dann auch. Die Erleichterung unter den Teilnehmern war riesig, als wir alle Hunde eingeladen und das Material aufgeladen hatten. Nun hatten wir nur noch eine fast 10 stündige Fahrt aus dem Sarek Nationalpark, zurück zur Huskyfarm und Jagdhütte (wo wir untergebracht waren). Charley und ich entschieden uns mit der Engländerin im PKW und nicht im Truck mit dem "Guide" zurück zu fahren. Wir machten lediglich zwei kurze Pausen bei einem Hotel und an einer Tankstelle. Charley fuhr die meiste Zeit, was mir sehr angenehm in Erinnerung geblieben ist.
Es entstand eine sehr starke Bindung und sehr wertwolle Freundschaft zwischen uns. Charley besucht uns seit etlichen Jahren immer wieder in der Schweiz und auch während der Pandemie, haben wir den Kontakt durch Videotelefonie aufrecht erhalten. Zudem hat Charley mir anvertraut, dass er die vielen Bilder und Videos von dieser Expedition, bis heute nicht bearbeitet hat. Auch ich brauchte mehrere Anläufe, um diese Erlebnisse, nach Jahren nochmals aufzuarbeiten hier. Aber ich bin froh, mir auch solche Erlebnisse von der Seele schreiben zu können.
Geschichte Kebnekaise (höchster Berg Schwedens)
Der Kebnekaise (samisch Giebnegáisi oder Giebmegáisi, auf deutsch etwa „Kessel-Kamm“) ist mit 2097 Metern (Nordgipfel, bestehend aus Fels) der höchste Berg Schwedens. Früher war der vergletscherte Südgipfel höher als der Nordgipfel; (er wird seit 1880 vermessen); 2018 war er, bedingt durch die globale Erwärmung und die dadurch bedingte Gletscherschmelze, erstmals niedriger als der Nordgipfel.
Der Kebnekaise ist Zentrum und höchster Punkt des Kebnekaise-Massivs im nördlichen Teil des Skandinavischen Gebirges und liegt in Lappland, ungefähr 150 Kilometer nördlich des Polarkreises und etwa 70 km westlich von Kiruna. Im August 2018 war der vergletscherte Südgipfel durch Abschmelzung erstmals seit Beginn der Messungen niedriger als der Nordgipfel. Damit wurde letzterer zum höchsten Punkt Schwedens.
Vom Ausgangspunkt in Nikkaluokta sind es etwa 19 zumeist leicht zu gehende Kilometer bis zur Kebnekaise fjällstation, wobei 6 km am See Ladtjojaure mit einem Boot zurückgelegt werden können. 13 km hinter der Kebnekaise fjällstation trifft der Weg bei Singi auf den beliebten Wanderweg Kungsleden.
Etwa zwei Kilometer hinter der Fjällstation auf dem Weg nach Singi gibt es zwei Wege, um den Gipfel zu erreichen:
Västra Leden – Kebnekaise Der westliche (Normal-)Weg führt ausschließlich über steinige Hänge und über den Vorgipfel Vieranvarri zur vergletscherten Gipfelpyramide. Auf dieser Strecke muss man einen kräftigen und kraftraubenden Höhenverlust hinter dem Vieranvarri in Kauf nehmen. Die einfache Strecke ist etwa zehn Kilometer lang, für die fünf bis sieben Stunden (je nach Kondition und Wetterlage) einkalkuliert werden müssen. Östra Leden – Kebnekaise Diese Route führt über Gletscher und felsige Passagen (I. bis II. Schwierigkeitsgrad nach UIAA) und beinhaltet fest montierte, klettersteigartige Eisendrähte und -sicherungen in luftiger Höhe. Dieser Weg ist unerfahrenen Bergsteigern grundsätzlich nur mit einem Bergführer zu empfehlen – dieser ist an der Kebnekaise fjällstation zu buchen. Die einfache Strecke ist ungefähr sieben Kilometer lang, man benötigt vier bis sechs Stunden bis zum Gipfel.
Ein dritter Weg, genannt Durlings led, geht vom Kungsleden zwischen den Hütten Singi und Sälka aus. Dieser Weg verlangt keine Kletterei und vermeidet den Umweg über den Vierranvarri.
Dem Kebnekaise vorgelagert ist der Berg Tuolpagorni (1662 m). An der Ostflanke des Berges befindet sich im Tal von Tarfala eine glaziologische Forschungsstation, wo man in einer in der Saison bewirtschafteten Hütte auch übernachten kann.
Nördlich des Breitengrades, auf dem der Kebnekaise liegt, gibt es in ganz Eurasien keine höheren Berge mehr. Aufgrund der besonderen Lage kann man bei klarem Wetter vom Gipfel ca. 10 % des gesamten schwedischen Staatsgebietes überblicken, was mehr als die gesamte Landesfläche der Schweiz ausmacht.
Bekannt ist der Name auch im Zusammenhang mit dem Roman Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen von Selma Lagerlöf und der hierauf basierenden Zeichentrickserie. Die Leitgans trägt dort den Namen „Akka von Kebnekaise“.
Geschichte Toulpagorni
Der Tuolpagorni ist ein vorgelagerter Berg des Kebnekaise. Sein Name ist samischen Ursprungs. Aufgrund seines markanten Aussehens gehört er zu Schwedens mit am meisten fotografierten Natur-Objekten.
Der Tuolpagorni weist der Kebnekaise-Fjällstation eine schroffe Felswand zu, die nur auf Kletterrouten durchstiegen werden kann. Von Norden ist er dagegen relativ einfach erreichbar. Man folgt dem Västra Leden auf den Weg zum Kebnekaise durch das Tal Kittelbäcken hindurch und hält sich dann linksseitig in Richtung Vieranvarri. Bis hierhin ist der nun sehr steile Geröll-Weg durch rote Punkte auf Steinen gekennzeichnet. Während es rechts in Richtung Kebnekaise weiter geht, muss sich der Wanderer linksseitig im weglosen Gelände auf Geröll seinen eigenen, etwa 200 Höhenmeter langen, Weg bis zum Gipfel suchen.
Vom Gipfel sind zum Beispiel der Kebnekaise, die Täler Laddjuvaggi und Singivaggi und bei guter Sicht der Sarek zu sehen.
Die Forschungsstation in Abisko, offizieller Name Abisko Naturvetenskapliga Station, liegt auf 68º21’ Nord, etwa 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Sie hat 18 Laborräume, Büros und einen Vorlesungssaal und wird von verschiedenen Einrichtungen gemeinsam benutzt. Dazu gehört das schwedische Polarforschungssekretariat, dessen Hauptsitz jetzt in Luleå liegt, das Climate Impacts Research Center, das der Universität Umeå angeschlossen ist, und das europäische Netzwerk ICOS (Integrated Carbon Observation System), dem mehrere schwedische Universitäten angehören. Sie gehört außerdem zum SITES-Netzwerk (Swedish Infrastructure for Ecosystem Science).
Die erste Forschungsstation in der Region wurde bereits 1903 in Katterjokk gebaut, diese brannte jedoch 1910 ab. 1913 wurde dann eine modernere Variante in Abisko eröffnet. Dazu gehört eine Wetterstation, die seitdem ständig Daten liefert. 1970 wurde die Anlage ausgebaut. Direkt anschließend wurde ein kleines Gebiet zum Naturreservat erklärt, das den Forschern für Untersuchungen zur Verfügung steht. In der Umgebung befinden sich verschiedene Landschaftsformen. Der See Torneträsk ist ebenso nah wie Berge und Feuchtgebiete.